Dienstag, 17. September 2013

E-Mobilität auf der IAA - die verpasste Chance?

Verbrennungsmotoren sind tot - es lebe der Elektromotor

So oder so ähnlich könnte man die IAA 2013 zusammenfassen, eigentlich.
Denn wirklich viel neues gab es nicht zu sehen, denn schon die IAA 2011 Stand unter dem Motto der E-Mobilität. Auch damals gab es einige wenige E-Modelle und daneben standen etwas schüchtern die konventionellen Fahrzeuge. Das lag unter anderem daran, dass es der Branche 2011 nicht so gut ging und jeder Hersteller der grünste sein wollte. 2013 hat sich das geändert, heute ist jeder Mercedes blau und effizient, jeder BMW dynamisch und  effizient.
Jeder Hersteller hat sein eigenes Öko-Label, aber im großen und ganzen ist die Branche stehen geblieben. Während die Mobilfunk und Fahrradbranche immer bessere und größere Akkus verbaut, tut sich im KFZ Sektor nichts. 

Geprotzt wird immer noch, das beweist besonders Caddilac


Bei Opel steht nach wie vor nur der Ampera, als einzige Alternative zu konventionellen Fahrzeugen, der ein Konzept für den Übergang darstellt, aber immer noch Benzin verbraucht wenn die Akkus leer sind.


Der Opel Monza soll einen Ausblick auf Opel Design von morgen geben, hoffentlich nicht, sonst kann Bochum zu machen.


Beim größten deutschen Automobilhersteller tut sich erschreckend wenig.
Kurz nach der IAA 2011 wurde ein E-Golf angekündigt, dieser stand nun nach 2 Jahren endlich auf der IAA. Mit rund 35.000€ wird dieser aber dem Elektroauto nicht zum Massenprodukt verhelfen, wenig besser macht es der e-Up!. Dieser kostet fast 20.000€ mehr als ein vergleichbarer Up! mit konventionellem Antrieb. So wird das nichts mit dem Elektroauto für Jedermann.

Nur ein einziger chinesischer Hersteller verirrte sich nach Frankfurt, neues gab es auch hier nicht zu sehen


Auf dem Stand von Mercedes gibt es noch weniger zu Entdecken in Sachen Auto 2.0.
Der Elektro Smart gehört schon fast zu den Pionieren des Sektors, und eine B Klasse mit E-Antrieb ist nun auch nicht grade der Lichtblick. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es den Wagen erst ab Herbst 2014 zu kaufen gibt und Preislich wird er wohl für die wenigsten Kunden attraktiv werden.

Das neue S-Klasse Coupe, wird es wohl irgendwann als Hybrid geben


Ein wenig besser macht es da schon BMW mit i3 und i8.
Beide wurden als reine Elektroautos entwickelt und basieren nicht auf einem herkömmlichen PKW. Das schafft vertrauen, man hat das Gefühl BMW glaubt an die E-Autos. Ähnlich wie auch Toyota mit dem Prius geht BMW den Weg, die Stromer nicht zu verstecken sondern man soll erkennen: Ich bin anders und das ist auch gut so.

Der i3 polarisiert schon mit seinem Design wie kaum eine andere Messeneuheit.
Die Kommentare reichen von AOK-Shopper bis chicer BMW Sportsvan.
Auch der Vergleich mit dem A2 hörte man oft
und hier kommt man der Sache doch schon sehr nahe.
Die praktischen Details eines typischen Zweitwagens (hochsitzen, viel Platz) werden kombiniert mit der Fahrdynamik eines BMW. Auch das Innenraumkonzept überzeugt mit spannendem und frischem Design. 
Ganz klar den i3 mag man oder hasst Ihn! 
Der i8 dagegen ist ein Hybrid Sportler der nicht nur mit seinem Design überzeugt sondern auch mit den inneren Werten. Hier macht BMW klar das Ressourcen schonen sexy sein kann.
Dank 3 Zylinder mit zwei Elektromotoren entwickelt der Wagen über 360PS, genug um auch auf der Nordschleife Spaß zu haben. Beginnt man seine Runde auf dem Ring mit vollem Akku sollte man für 5 Runden grade mal 2,5 Liter brauchen, zumindest nach NEFZ.
Star der IAA1983 - heute gesuchter Oldtimer der M6
Natürlich lässt sich BMW soviel moderne Technik fürstlich bezahlen. Für den i3 muss man knapp 40.000€ bezahlen, dafür bekommt man schon einen 3er mit über 200PS.
Noch tiefer in die Tasche greifen muss man für den i8, ab rund 120.000€ geht hier die Reise los, ein M6 mit 560PS kostet auch kaum mehr. 



Man merkt also bei allen Marken, hier muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Besonders an der Reichweite müssen die Hersteller noch arbeiten, denn niemand möchte wenn er von Hamburg nach München fährt dreimal übernachten um den Akku zu laden.
So schnell wird es also nichts mit der avisierten Million Elektroautos 2020, die Merkel bei Ihrem IAA Besuch nochmals bekräftigt hat. Solange der Markt jedoch keine klaren Signale sendet werden sich auch die Hersteller kaum mehr Geld investieren. Außer BMW verzichten die Hersteller auf Experimente und optimieren Altbekanntes. Dazu ein paar Elektroversionen der Volumenmodelle, mehr wird es vorerst nicht geben. 

Hybrid-Sportler von Porsche im Wert eine Luxus Immobilie


Viele Experten sind sich einig, die Elektroautos können sich nur über den Kostenfaktor Ihren Weg in den Alltag bahnen. Der normale Kunde schaut zuerst in seinen Geldbeutel und dann achtet er auf die Umwelt. Bei den derzeiten Kaufpreisen wird es also noch Jahre dauern bis die E-Mobile in der Mitte des Marktes angekommen sind. Die einzige realistische Chance sehen Experten im Anstieg der Kraftstoffkosten, erst dann lohnt es sich besonders für Pendler umzusteigen.
Aber bis dahin ist es wohl noch ein langer Weg. 

schönes Coupe von Volvo, soll leider mal ein SUV werden, schade drum




















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